Idee zum Film


"Bilder sprechen mehr als Tausend Worte"

Idee zum Film...

Nach der Geburt meiner Tocher Lara (1997) erlebte ich im Wochenbettzimmer eine Situation, die mir für immer in Erinnerung blieb: Eine junge Mutter weigerte sich, ihr schreiendes Neugeborenes aus dem Bettchen in den Arm zu nehmen.Ihre Begründung: Sie habe es bereits versorgt und könne doch nicht „jetzt schon“ anfangen, das Kind zu verwöhnen.

Die weit verbreitete These, man könne einem Kind gar nicht früh genug Grenzen setzen, wird leider oftmals bereits auf Säuglinge angewandt. Ich denke, diese Verweigerungshaltung resultiert aus der Befürchtung der Eltern heraus, ihr „verwöhntes” Kind könne ihnen später „auf der Nase herumtanzen” oder man könne es garnicht früh genug "selbständig" machen und auf "die Härte des Lebens" vorbereiten.

Meiner Erfahrung nach als Mutter ist es jedoch genau umgekehrt. Ich bin überzeugt, dass Kinder sich wie ein Schwamm mit Zuwendung, Liebe und Geborgenheit voll saugen und damit gestärkt durchs Leben gehen. Durch die daraus erwachsene Zuversicht wachsen sie zu kooperativen Kindern heran, die später gerne bereit sind, sich selbst ein wenig zurückzunehmen und nicht ständig auf vielerlei Arten versuchen, vom Leben und ihrem Umfeld das einzufordern,was sie anfangs von ihren Eltern nicht bekommen haben.

Leider erlebe ich häufig, wie schwer sich manche Eltern mit ihren Kindern tun, und wie sehr beide Seiten darunter leiden. Ich denke, ihre Beziehungen könnten harmonischer verlaufen, wenn Eltern mehr darüber wüssten, wie Kinder/ junge Menschen „funktionieren”. Daher habe ich mich im Laufe meiner psychologischen Ausbildung entschieden, nicht im klinisch-therapeutischen Bereich zu arbeiten, sondern mich dem faszinierenden Thema Frühförderung der Eltern-Kompetenz als Filmemacherin zu widmen.

Entstehung von "Nähe zulassen"...

Da mir das Thema Eltern-Kind-Bindung, aufgrund meiner eigenen Geschichte, so wichtig war, habe ich fast ein Jahr lang zu dem Thema "Bindung" recherchiert und wollte in meinem Film nur die besten Experten haben. Es war für mich wie eine Offenbarung als ich 2005 im Internet den wundervollen Bindungsforscher Karl Heinz Brisch entdeckte. Es kostete mich zwar 3 Monate und einige Tricks um diesen vielbeschäftigten Mann persönlich sprechen zu können und von meiner Filmidee zu überzeugen, aber es hat sich gelohnt, da ich -in meinen Augen-  dadurch "den besten Mann" zum Thema Bindung für meinen Film gewinnen konnte.  Zudem hat KH Brisch auch noch eine sehr lebhafte und verständliche Art komplizierte Sachverhalte zu vermitteln. Für mich war klar, dass ich ebenfalls von seinem Elternkurs "SAFE®-Sichere Ausbildung Für Eltern" in dem Film berichten wollte, da ich grundsätzlich davon überzeugt bin, dass Eltern sich viel leichter täten wenn sie mehr über die elementaren Bedürfnisse von Babys wüssten und mit dem wissenschaftlich fundiertem Wissen im Rücken eher bereit sind "feinfühlig" auf die Bedürfnisse von ihren Säuglingen einzugehen. Es war nicht schwer begeisterte "SAFE®-Eltern" zu finden die von ihrer Motivation an einem Elternkurs teilzunehmen, und von ihren  Erfahrungen damit, im  Film  erzählen möchten.

Da ich bei der Geburt meiner Tochter Lara (1997) unmittelbar erlebte habe welch gravierenden Einfluss die Wahl des Krankenhauses haben kann und wie unvorhersehbar Krankenhausroutinen den "bonding" Prozess positiv oder negativ beeinflussen können. Daher musste dieser Bereich auch unbedingt in meinem Film thematisiert werden. Deswegen war ich sehr froh Dr. med. Michael Abou Dakn, den ehemaligen Vorsitzenden vom Babyfreundlichen Krankenhaus und Mitglied der Nationalen Stillkommission als Interviewpartner für den Bereich Geburt und Wochenbett gewinnen zu können, da er ein Mann ist der sich mit Leib und Seele der "Stillförderung" und der Miteinbeziehung des Vaters in den Bindungsprozess verschrieben hat. Über Michael Abou Dakn kam dann auch der Kontakt zu dem "babyfreundlichen Krankenhaus" St. Joseph Krankenhaus in Regensburg und Dr. med. Isolde Zeitler zustande. Diese liebe Oberärztin stellte dann auch den Kontakt zu Eltern her die bereits bei ihrem ersten Kind bereits in diesem "Babyfreundlichen Krankenhaus" entbunden hatten. Sie empfahl mir ebenfalls die erfahrene und feinfühlige Hebamme Wendl, die zwar anfangs der ganzen Sache mit dem Filmen recht schüchtern gegenüberstand, zum Schluss dann aber doch froh war, dass sie  ihre persönlich gewonnene Essenz aus 30 Jahren Hebammentätigkeit einem breiten Publikum eröffnen zu können.
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